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Philosophisch und historisch lässt sich dieser Yogastil auf Maharsi Patanjali zurückführen.
Patanjali war ein indischer Gelehrter (seine Lebensphase wird um das 2.- 4. Jahrhundert nach Christi eingeordnet), welcher die Bereiche Philosophie, Medizin/Naturwissenschaft sowie Grammatik bearbeitete. Ihm verdankt Ashtanga bis heute seine Logik und Klarheit auf körperlicher wie geistig-mentaler Ebene. Patanjali definiert die acht Glieder des Yogas, welche sich von der reinen Körperarbeit bis hin zu mentalem Fokus und Versenkung in der Meditation bewegen.
K. Patthabi Jois (1915-2009, Schüler von T. Krishnamacharya) gilt als Begründer des heutigen Ashtanga Systems und brachte diese Yoga-Richtung, unter anderem durch Aufenthalte in den USA, in den Westen. Seine Lehre orientiert sich am achtgliedrigen Pfad des Yogas nach Patanjali.
Ashtanga Yoga vereint in seiner Abfolge drei wesentliche Elemente, welche behutsam angeleitet und bewusst ausgeführt, zu einem körperlich und geistig gesundem Leben führen können.
Diese Elemente sind: Körperübungen (Asanas), Atmung (Pranayama) und Meditation.
Die Abfolge der Körperübungen bleibt bei den drei geübten Serien gleich und wird in der Praxis immer weiter verfeinert, sodass sich Kraft, Kondition und Beweglichkeit immer weiter entwickeln können. Vorwiegend werden erste und später zweite Serie geübt.
Mit der Atmung (Ujjayi-Atmung: Brust-Atmung bei gehaltener Bauchdecke (Bandha)) in Kombination mit Bewegung und verschiedenen, der Konzentration dienenden Blickpunkten (Drishdis), erlebt die übende Person in der Anstrengung sowohl Entspannung, Fokus als auch Konzentration. Man spricht auch von Meditation in Bewegung.
Gesundheitliche Vorteile des Ashtanga Yogas: Aufbau von Kraft, Kraftausdauer, Koordination und Flexibilität. Zudem kann Ashtanga Yoga durch den Fokus auf Bewegung, Blickpunkte und Atmung Stress reduzieren und die Konzentration steigern.
Aus diesem Grund haben auch sehr viele Leistungssportler die gesundheitlichen Benefits des Yogas entdeckt und üben regelmäßig zur Unterstützung und Ergänzung der eigenen Sportart, um gezielt Verletzungen und muskulären Dysbalancen entgegenzuwirken und die Ausdauer und das Atemvolumen zu steigern.
Die Serien des Ashtangas (meistens werden die erste und mit zunehmendem Fortschritt später die zweite Serie geübt) bestehen jeweils immer aus derselben Abfolge an Asanas (einzelnen Übungen). Die erste Serie ist so konzipiert, dass sie die unterschiedlichen Muskelgruppen wechselseitig anspricht und sowohl gedehnt als auch gekräftigt wird. Die erste Serie baut eine ausgeglichene und geschmeidige Muskulatur auf, wenn man regelmäßig übt. Die immer gleichbleibenden Asanas haben hier den entscheidenden Vorteil, dass man Körper und Geist immer weiter entwickeln kann und somit mehr und mehr in die Tiefe (physisch wie auch in der Konzentration) gehen kann.
Eine weitere Besonderheit des Ashtangas ist die konsequente Uyaii-Brustatmung. Beckenboden und Bauchdecke werden unter einer leichten Spannung der Muskulatur gehalten und das während der ganzen Übungsreihe.
Die Atmung erfolgt durch die Nase und man verschließt leicht die im Kehlraum befindliche Stimmritze, sodass ein leicht rauschender Ton entsteht, welcher oft mit dem Rauschen des Meeres verglichen wird.
Sinn dieser Atemtechnik ist es, den Körper leicht zu erhitzen und den Stoffwechsel anzuregen. Der Brustraum und die Muskulatur zwischen den Rippen können sich durch das Ein- und Ausatmen dehnen und werden so nach und nach flexibel, was auch die Atmung im Alltag positiv beeinflussen kann. Zudem massiert die im Rumpf dauerhaft leicht angespannte Muskulatur während des Übens die inneren Organe und dies begünstigt Verdauung und Stoffwechsel zusätzlich.
Die Yogaphilosophie nennt die Uyaii Atmung „siegreiche Atmung“, da Fokus und Hitze, natürliche Begleiter dieser Atmung, ein Gefühl innerer Stärke erzeugen können.
Wie oben bereits erwähnt, spannt man die Bauchdecke und den Beckenboden leicht an, wenn man übt. Im Yoga spricht man hier von Bandhas, sogenannten Energieverschlüssen. Neben den positiven Auswirkungen einer gehaltenen Bauchdecke auf den Stoffwechsel, sollen die Bandhas die Energie (Prana) während der Praxis des Yogas im Körper halten und den Übenden so positiv stimulieren. Zusätzlich dienen ein stabiler Beckenboden und eine gehaltene Bauchdecke der korrekten Ausführung der Asanas und helfen so, Fehlhaltungen zu vermeiden. Im Beckenboden sitzen propriozeptive Nerven, welche eine Funktion für das Gleichgewicht haben und ein stabiler Beckenboden ist im Alltag für die gesunde Funktion der Bauchorgane (insbesondere Harnwege und Blase) und zur Gleichgewichtsunterstützung hilfreich.
Ein weiterer Energieverschluss neben Beckenboden (Mula Bandha) und Bauchdecke (Uddiyana Bandha) ist der leichte Kehlverschluss (Jalandhara Bandha). Dieser wird vorwiegend bei der gezielten Atempraxis (siehe auch Pranayama) eingenommen, indem man das Kinn ganz leicht zur Halsgrube senkt, das Brustbein dabei anhebt, den Schultergürtel breit und entspannt hält und den Atem durch die verengte Stimmritze leitet.
In der Ashtanga Yogapraxis verbindet man Atmung und Bewegung. Dies führt bei regelmäßiger Übung dazu, dass sich Körper und Geist entspannen können. Dazu kommen die Drishdis. Diese sind Blickpunkte, die der Übende während der Praxis der Asanas ansteuert. Das bewusste Lenken des Blickes auf diese Punkte führt dazu, dass man mit dem Blick nicht in seiner Umgebung umherschweift, sondern ruhig einen Punkt fixieren kann. Diese Technik führt zu tieferer Konzentration und vermeidet Ablenkungen, die automatisch durch Personen oder Gegenstände entstehen können.
Je nach Ausrichtung des Asanas (der Übung) in der Körperarbeit gibt es unterschiedliche Blickpunkte. Man blickt zu den Daumen der ausgestreckten Arme, zur Stirn (das sogenannte „dritte Auge“), zur Nase oder zum Bauchnabel. Bei regelmäßiger Übung stellen sich die Blickrichtungen automatisch ein und der Übende kann immer tiefer in die Entspannung innerhalb der Praxis gelangen und nach und nach fühlt man sich, trotz intensiver körperlicher Aktivität, nach der Praxis locker und frisch.
Die Serien des Ashtangas (meistens werden die erste und mit zunehmendem Fortschritt später die zweite Serie geübt) bestehen jeweils immer aus derselben Abfolge an Asanas (einzelnen Übungen). Die erste Serie ist so konzipiert, dass sie die unterschiedlichen Muskelgruppen wechselseitig anspricht und sowohl gedehnt als auch gekräftigt wird. Die erste Serie baut eine ausgeglichene und geschmeidige Muskulatur auf, wenn man regelmäßig übt. Die immer gleichbleibenden Asanas haben hier den entscheidenden Vorteil, dass man Körper und Geist immer weiter entwickeln kann und somit mehr und mehr in die Tiefe (physisch wie auch in der Konzentration) gehen kann.
Das regelmäßige Singen eines Mantras vor der Praxis, der Meditation oder diversen Atemübungen (Pranayama) stimmt den Geist und oft auch den Körper (muskuläre Entspannung in Folge der mentalen Entspannung) auf das Kommende ein und dient zur Beruhigung und zum Finden des eigenen Fokus.
Je nach Interesse bieten wir das Kennenlernen und auch Vertiefen diverser Mantren der indischen Philosophie an, möchte man die Praxis des Yogas über die Körperübungen hinaus vertiefen.
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